Ähnlich wie bei der Hufpflege sowie bei der Impf- und Wurmprophylaxe, ist eine Zahnkontrolle des Pferdes in regelmäßigen Abständen sehr wichtig. Pferdezähne wachsen in den ersten 6-8 Lebensjahren und werden anschließend kontinuierlich aus dem Kiefer in die Maulhöhle geschoben. Die Zähne nutzen sich beim Kauen und Zerkleinern des Futters zeitlebens ab.
Als Steppentiere verbrachten Pferde ursprünglich fast den ganzen Tag mit der Aufnahme und Zerkleinerung ihrer Nahrung. Diese bestand hauptsächlich aus hartem, rohfaserreichem Steppengras. Dadurch war ein kontinuierlicher, gleichmäßiger Abrieb der Zähne gegeben. Die heutigen Haltungsbedingungen führen aufgrund deutlich geringerer Fresszeiten und weicherem Rauh- und Kraftfutter häufig zu ungleichmäßiger Abnutzung der Zahnsubstanz und demzufolge zu Dysbalancen im Kauapparat. Daher ist das heutige Pferd auf unsere Hilfe beim korrekten Zahnabrieb angewiesen.
Häufige Probleme sind scharfe Kanten und Haken an den Backenzähnen, die tiefe und schmerzhafte Schleimhautverletzungen verursachen können. Fehlende oder überzählige Zähne können ebenso Probleme im natürlichen Kaumechanismus hervorrufen.
Um einen biomechanisch korrekten Kauvorgang zu ermöglichen, sollten die Zähne des Pferdes daher regelmäßig von einem spezialisierten Tierarzt kontrolliert und behandelt werden. Wir erwarten von unseren Pferden eine optimale Leistung und wollen ihnen ein langes, gesundes und schmerzfreies Leben ermöglichen. Ein gesundes und intaktes Gebiss ermöglicht eine optimale Aufnahme und Verwertung des Futters und trägt zu einer guten Rittigkeit und zum allgemeinen Wohlbefinden des Pferdes bei.
